Wie läuft eine Unterrichtsstunde ab?
Du fragst dich, wie so ne Stunde bei mir abläuft? Wenn du meine Arbeit noch nicht kennst, machst du mit mir entweder ein erstes Gespräch für 0,-€ aus, dass kann auf Zoom oder ner anderen Plattform stattfinden oder auch am Telefon. Dazu habe ich auch einen Link, mit Kalender, damit du das leichten einfach online erledigen kannst. Und/ oder du machst einen Termin mit mir für eine Schnupperstunde aus. meine Preise findest du hier.
Schnupperstunde Stimmbildung
Die Schnupperstunde ist auf 45 Minuten ausgelegt und findet live, in meinem Unterrichtsraum statt oder auf Zoom, wen du nicht in Stuttgart bist. Nach den ersten Fragen und theoretischen Infos zum Unterricht, zur Technik und deinen Fragen, kann es auch gleich losgehen und du darfst erst mal ein paar Körperübungen machen, Wahrnehmungsübungen, somatische Arbeit, wie fühlt sich der Körper an, was braucht er, wie geht es dir, was sagt dein Gewebe und was braucht es. Solche Fragen dürfen helfen, einen Zustand zu ‚locken‘ der es dem Stimmorgan leicht macht, zu tönen.
Vorgehensweise
Wenn es dann zum eigentlichen Singen geht, bleiben wir erst mal ganz bei Einzeltönen. Meist wirst du stehen. Sitzmöglichkeiten und ein Stehstuhl sind auch da. Du wirst tönen, ich werde die Töne am Klavier anspielen, eventuell vorsingen und du wirst sie singen, auf einen oder 2 Vokale oder gegebenenfalls mehr. Stücke oder Lieder werden erst ein mal nicht gesungen, erst gilt es die physiologischen Beobachtungen machen zu können. Sich mit der Körperklanglandschaft bekannt zu machen. Die Körperwahrnehmung zu schulen. Gehör zu schulen. Mal anders als wertend, mal weg vom sogenannten „richtig“ Singen. Hin zum Hören, was womöglich neue Bereiche für dich einbezieht = wo höre und spüre ich Vibration. Was macht diese Vibration mit mir, meinem System. Was gibt es für Klanganteile, höre ich die Höhen, die Tiefen, die Geräusche. Kann ich all das hören ohne zu werten, bzw abzuwerten. Selbst Profis haben mir schon gefeedbacked, dass sie so neue Zugänge zu ihrem Klang bekommen haben und Qualitäten ihres Klangs erlebt haben, die sie bislang nicht kannten.
Wie neutral darf und kann ich bleiben, während ich töne. Darf ich Bewegung im Klang wahrnehmen, womöglich ein Vibrato wahrnehmen, und wenn ja wie. Gibt es Obertöne oder Borduntöne und wie verhalten die sich. Wie sind sie in den Klang integriert, oder stehen sie „neben sich“?
Die Fragen sind nicht immer nur dazu da Antworten zu bekommen, oft dienen sie dazu, das der Blick sich neu orientiert, das vor allem neue Wahrnehmungen gemacht werden können. Man nennt diese Art Frage-Pädagogik. Was ich nicht erfrage kann auch keine Antwort bekommen. Aber oft dienen Fragen auch dazu, die Perspektive zu wechseln, bzw überhaupt mal zu kapieren, welche unbewusste Perspektive man immer (unbeabsichtigt) eingenommen hat -> es geschieht Orientierung.
Somatische Klangarbeit
Klang und Wahrnehmung dürfen geschult werden. So entsteht in diesen ersten 45 Minuten eine Ahnung davon, wie sich Unterricht bei mir gestalten kann. Was möglich ist an stimmlicher Entwicklung. Je nach System und Zustand wirst du deine Stimme ganz neu wahrnehme, womöglich hast du dich noch nie so gehört, womöglich wusstest du nicht, dass es so leicht gehen kann. Höhen geschehen mit Leichtigkeit, Heiserkeit darf verschwinden, Tiefe neu erlebt werden. Klang und Körper dürfen zusammen eine neue Landkarte gestalten und du darfst deinen Körper, dein System und deinen Klang neu oder gar überhaupt kennenlernen.
Das Reduzieren auf nur einen Ton und erst mal maximal 2 Vokale, gibt uns (ja ich mach nervlich auch mit) die Möglichkeit, Dinge über und mit dem Klang und dem Singvorgang mitzukriegen, die wir übersehen oder zudecken, wenn wir Songs singen, weil wir dann mit so viel mehr als nur Klang und „Klang-Herstellung“ beschäftigt sind. So können wir uns auf die kreative Seite des Gehirns „konzentrieren“ und die logische Hemisphäre etwas ruhig stellen.
Die Idee, dass das Hirn klar in links logische Hemisphäre und rechts, kreative Hemisphäre geteilt ist, ist zwar so deutlich nicht wissenschaftlich bestätigt worden und ist eine alte Theorie, dient hier aber zum einfacheren Verständnis als Bild.
Wenn wir gleich in der ersten Sitzung ein Lied singen, ist das ein bisschen so, als würden wir jemanden engagieren, der uns immer, wenn wir Stabilität bräuchten, in die Kniekehle haut. Da ein Lied immer aus Sprache (Text), Rhythmus und Melodie besteht, haben wir eine Art 2 gegen 1, weil die ersten zwei sind grob links heimsphärisch zu zuordnen und die Melodie ist grob rechts heimsphärisch zuzuordnen.

Wir üben also das Nervensystem zu bemerken, den Zustand zu erkunden und somit das Nervensystem einzuladen, den Zustand zu verändern, so, dass der Kehlkopf es leicht hat, in seine Funktion zu kommen. Das passiert, wenn der Parasympathikus in Aktion kommt, aus der womöglichen Starre oder auch einer Art Unterforderung. Dazu darf der Sympathikus ruhen lernen. Beide, Parasympathikus und Sympathikus, gehören zum Autonomen Nervensystem, auch Peripheres Nervensystem genannt.
System & Funktion
Ich habe also ein grosse Interesse daran, dass dein Nervensystem sich ausgleicht, du erst ein mal in eine Entspannung kommst, Aufregung ist zwar menschlich, wenn man jemandem Fremden vorsingen muss, darf aber pö a pö abflauen. So gestalte und führe ich in dieser ersten Sitzung, so wie in den kommenden Sitzungen/ Unterrichtsstunden (die dann meist 50 Minuten lang sind) dich mittels Fragen und Klang, Vorstellung oder Gedanken oder anderes Sinnes-Angebot. All das mache ich aus ganz sachlichen, physiologischen Gründen. Das System funktioniert so und wir dürfen lernen, das zu respektieren.
Was muss du mitbringen?
Komm in bequemer Kleidung, ein Lied musst du nicht unbedingt mitbringen, es sei den wir haben das im Vorgespräch besprochen. Wenn du ein Notitzbüchlein oder dein Handy für Notizen dabei hast, bist du gut vorbereitet. Da kannst du Übungen oder Beobachtung hineinschreiben. Das hilft dann mein Üben zu Hause. Nach der Schnupperstunde ist es hilfreich sortierte Noten, gegebenenfalls dein Instrument oder Lyrics und Chords zur Stunde dabeizuhaben. Um bei mir Unterricht zu haben, brauchst du keine Noten lesen zu können.
Wann kann ich anfangen mit Songs?
ich sage als Faustformel, meist braucht man ein Minimum von 5 Sitzungen um Songs mit der neuen Herangehensweise zu singen. Ausnahmen bestätigen hier natürlich die Regel. Sprich bei manchen geht es schneller und bei manchen dauert es. Die Gründe sind vielfältig, von Systemen de einfach etwas mehr Zeit brauchen, bis hin zu allgemeiner musikalischer Vorbildung und Erfahrung mit dem Singen. Lass dich davon aber nicht abbringen. Jedes Instrument, jede Sportart, alles was man tuend neu lernt, braucht erst ein mal Übung. Das ist normal und auch ok. Meistens sind meine Schüler:innen so erstaunt was mit der Klangarbeit passiert, dass sie gar nicht so schnell zu Songs übergehen wollen, weil sie diese neue Art zu singen und all ihre Vorteile sehr spannend finden und mehr davon wollen. Wenn dann diese ersten 5 Sitzungen geschehen sind, können Lieder integriert werden, die Herangehensweise (wie oben beschrieben) wird sich aber nicht grundlegend ändern. Es geht also hauptsächlich darum die „Technik“ zu lernen und sich zurecht zu finden und selten wie möglich von hinten in die Kniekehle gekickt zu werden. Ich nehme hier die Funktion von Kehlkopf und Nervensystem sehr ernst, das erfordert diese scheinbar langsamere Herangehensweise. In Wirklichkeit geht man zwar kleine Schritte, darf aber im grossen Kontext grosse Fortschritte machen, weil eben die Regeln des Nervensystems befolgt werden, statt sie zu rechen oder zu umgehen.
Bei den meisten reagiert das Nervensystem, der Solarplexus schlägt Kapriolen
Das ist voll normal und macht gar nichts, wenn du eher Angst oderBammel hast vor einem solchen Termin, sei dir Gewiss: damit bist du nicht allein. Das ist menschlich. Und ich kenne das selbst auch. Ich verspreche dir, ich werde dir helfen, dass diese Angst, oder auch nur ein aufgedrehtes Nervensystem sich schnell beruhigen darf. Das ist quasi eins meiner Stärken.
Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen darstellen, wie so eine Unterrichtsstunde bei mir abläuft, dir vielleicht Lust auf leichtes, aufwandsloses Singen oder Sprechen machen, schreib mir, wenn du Fragen hast, ich freu mich!